Nachhaltigkeit - der Faktor Logistik
Nur Dienstleister brauchen (meistens) keine!

(Dezember 2014)

Transport und Logistik stellen primär einmal eine Funktion im Wirtschaftskreislauf dar. Waren und Güter (Dienstleistungen werden eher selten gelagert und wenn transportiert, eher elektronisch) müssen ihren Weg vom Produzenten bis zum Konsumenten/Verbraucher finden. Alles dazwischen - ob Lagerung, Transport, Zwischenhändler, etc. - fällt eben unter den Überbegriff Logistik.
Was für den Händler und Produzenten ein notwendiger Faktor für den Erfolg seines Geschäftes darstellt hat natürlich auch noch eine ökologische und eine gesellschaftliche Komponente.
Der ökologischen wird durch Abgasnormen und gewisse Fahrverbote, sowie Mautsysteme begegnet.
Waren kauft man in der Regel in einem Geschäft (zumindest war das bis vor dem Siegeszug des Internets hauptsächlich so). Das bedeutet, dass die Waren vom Produzenten in das Geschäft kommen müssen und die Käufer ebenfalls. Auf der einen Seite bringt der LKW gebündelte Lieferungen, die von vielen Kunden wieder individuell, meist mit dem PKW, nach Hause gebracht werden. Der Handel bejammert durch die zunehmende Aktivität der Web-Shops mit Direktbelieferung den Geschäftsrückgang in den stationären Geschäften. Das ist eine gesellschaftliche Entwicklung, die als gegebene Tatsache zu akzeptieren ist (Trend ist allerdings schon wieder rückläufig: Hatten sich Konsumenten noch bis vor ein, zwei Jahren im Fachhandel beraten lassen und dann im Internet gekauft, so geschieht es jetzt genau umgekehrt: Im Internet wird recherchiert, gekauft wird dann wieder im Geschäft.).
Direktvertrieb bedeutet zwar wesentlich mehr Kleintransporter, die das Gut zum Empfänger bringen - aber gleichzeitig weniger Fahrten mit dem Privat-PKW in die Geschäfte. Wahrscheinlich ein Null-Summen-Spiel.
Eine mittlerweile stark wachsende und immer mächtiger werdende gesellschaftliche Komponente ist der Trend zur Regionalität. Umwelt und Verkehr stehen dabei rational weniger im Vordergrund. Es ist eher eine emotionale Rückbesinnung zur Wahrung der eigenen Identität als Gegenbewegung zur unaufhaltsamen Globalisierung.
Dieser Trend kommt aber nicht nur der Umwelt sondern auch den Gewerbetreibenden zu gute. Regionaler Absatz bedeutet kurze Logistikwege, niedrigere Kosten und mehr Flexibilität. Natürlich können Großbetriebe nicht ihre Gesamtproduktion regional absetzen und auch Markenartikler werden weiterhin große Absatzgebiete bedienen müssen. Aber ausgeklügelte Logistik aus nachhaltigem Denken heraus kann durchaus ihren Platz im neuen gesellschaftlichen Denken finden.


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