Unternehmer-Colleg:

(September 2001)

Sehr technisch klingt, und auf den ersten Blick schwer verständlich scheint die Kennzahl der UH. Sie wird in erster Linie in Zusammenhang mit den Vorräten und Forderungen berechnet und ist für die Liquidität (Wohin ist mein Geld?) von besonderer Bedeutung. Ein einfaches Beispiel soll dies näher erläutern:



Berechnet wird die UH nach der Formel

Umsatz : ? Bestand

z.B. 10,000.000 : 2,000.000 = 5



Dividiert man die Zahl der Tage (i.d.R. 360 od. 365) durch dieses Ergebnis, erhält man die Dauer,

also 360

5 = 72



Dies bedeutet, dass sich



- bei den Vorräten die Ware durchschnittlich 72 Tage im Lager befindet bzw.

- es 72 Tage dauert, bis Sie das Geld für Ihre verkaufte Waren erhalten.



Bei den Vorräten kann es kein allgemein gültiges Optimum geben, weil natürlich auf die spezifischen betrieblichen Umstände (Sortimentsbreite, Beschaffungsdauer, Bestellkosten, etc.) Rücksicht genommen werden muss. Es gibt auch eine komplizierte Formel zur Berechnung der optimalen Bestellmenge, deren Erläuterung würde aber den Rahmen bei weitem sprengen.



Hinsichtlich der Forderungen ist dieses Ergebnis jedenfalls ein Indikator für die Effizienz Ihrer Mahnabteilung, vielleicht sollten Sie auch Ihre Zahlungskonditionen überhaupt überdenken. In diesem Zusammenhang ist unbedingt wieder auf die bereits mehrfach angesprochene „Skonto-Problematik“ hinzuweisen.



Generell kann jedoch gesagt werden, dass die UH möglichst hoch und damit die durchschnittliche Lager- bzw. Außenstandsdauer entsprechend kurz sein sollten. Neben der Bindung des Kapitals und der damit verbundenen Kosten (Zinsen, auch Eigenkapital verursacht solche!) sind auch die damit verbundenen Risken (Kurs- und Ausfallrisiko bei den Forderungen; Verderbnis, Entmodung, Diebstahl, etc. bei den Vorräten) zu beachten!


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