(Dezember 2007)
Der Schreck sitzt noch vom letzten Mal in den Knochen und jetzt droht schon wieder Unheil. Vor einigen Jahren musste die Gastronomiebranche im Zuge des Bierskandals 85 Millionen an Steuern nachzahlen. Jetzt läuft gerade eine “Aktion scharf” in Bezug auf Cash &Carry Kunden. Gastronomen kaufen z.B. bei Metro oder AGM über ihre Kundenkarte und einen Teil gegen Barzahlung. Über die interne Erfassungsnummer werden durch das EDV-System allerdings auch die Bareinkäufe zuordenbar. Der Verdacht der Finanz gegenüber dieser Machenschaft ist ziemlich eindeutig – die Bareinkäufe dienen dazu, Schwarzumsätze zu machen. Von einigen Hausdurchsuchungen hat man schon gehört, viele stehen wahrscheinlich noch bevor und auch bei "normalen" Betriebsprüfungen wird wohl so mancher Wirt mit unliebsamem Datenmaterial konfrontiert.
Wie reagiert man aber eigentlich bei Hausdurchsuchungen? Vor allem mit Ruhe! Lassen Sie sich nicht einschüchtern und bestehen Sie auf das Recht zwei Vertrauenspersonen hinzuzuziehen. So lange muss gewartet werden. Die zwei Vertrauenspersonen sind sinnvollerweise wir als Ihr Steuerberater und Ihr Rechtsanwalt.
Allzu einfach darf es sich die Finanz nicht machen, denn die Bareinkäufe beweisen noch lange nicht den Kausalzusammenhang mit Schwarzumsätzen, es könnte sich auch um Einkäufe für den privaten Konsum oder Besorgungen für Verwandte handeln.
Was ist aber die Lehre aus dieser Geschichte für Unternehmer aus anderen Branchen? Durch die engmaschige Vernetzung der EDV, sowohl national als auch international, und den vielfältigen "Fahndungs"-Möglichkeiten der Behörden auf diesem Gebiet kann auch der Ehrlichste einmal in unangenehme Situationen kommen. Gerade 2007 hat die Finanz ihre Waffen "KIAB" (Kontrolle illegaler Arbeitnehmer-Beschäftigung) und "STEUFA" (Steuerfahndung) neu positioniert. Wir werden uns künftig auch unsere Geschäftpartner genauer ansehen müssen und so manches Geschäft unter diesen Überlegungen noch einmal überdenken.