Warum hat mir das keiner gesagt? Das Wissen um den Zahlungsrhythmus von Einkommensteuer und Sozialversicherungsbeiträgen kann buchstäblich (Betriebs-) Leben retten.
Wir haben an zwei exemplarischen Unternehmen die Einkommensteuer- und Sozialversicherungsbeitragszahlungen über sechs Jahre hindurch verfolgt. Wer sich nicht die Mühe machen will, sich in die Zahlen einzulesen, dem wird auch ein Blick auf die Graphiken genügen um zu verstehen. Unsere zwei beispielhaften Unternehmen kommen in der Realität, was die Gewinnentwicklung betrifft, häufig vor und könnten durchaus als geglückte Gründungen bezeichnet werden. Noch werden keine "Eckhäuser" verdient, aber das könnte ja noch kommen, wenn – ja wenn diese Unternehmen die Zusammenballung an Steuern und Beiträgen überleben.
Wie Sie sehen, sind die Zahlungen in den ersten drei Jahren als durchaus moderat zu bezeichnen. Der Grund dafür ist, dass die Steuer und Sozialversicherung vorerst aufgrund von vorsichtig geschätzten Vorauszahlungen und Neuzugängerbeitragsgrundlagen vorgeschrieben wird. Dieser Umstand verleitet nicht gut aufgeklärte Unternehmer oft dazu die vermeintlich gute Liquidität für private Zwecke zu verwenden.
Andererseits kann es natürlich auch sein, dass diese Mittel in betriebliche Investitionen fließen. Ab dem dritten Folgejahr kommt es durch Nachzahlungen und Vorauszahlungen zu einer Zusammenballung an notwendigen Zahlungen.
"Ich zahle an Steuern und Beiträgen mehr als ich verdiene" – ganz so dramatisch ist dieser subjektive Eindruck zwar nicht, aber die Berechnungen und die Grafiken sprechen eine deutliche Sprache. Wer sich davon überraschen lässt ist schnell weg vom Fenster.
Das gilt nicht nur für Neugründer, sondern auch für Unternehmen die nach einer Phase niedriger Gewinne oder gar Verluste wieder Tritt fassen und steigende Gewinne zu verzeichnen haben.
Da der Lottotreffer zum richtigen Zeitpunkt meist ein Traum bleibt, können nur das Wissen über diesen Zahlungsrhythmus und vor allem eine Budgetierungsplanung in die Zukunft bei diesem Problem Abhilfe schaffen.
