Unternehmensnachfolge: Zum richtigen Zeitpunkt die richtige Lösung finden!

(März 2006)

Tausende von österreichischen Unternehmen stehen vor dem Problem einen geeigneten Nachfolger zu finden. Rational betrachtet würden sich doch gerade bei diesem Thema rechtzeitige Überlegungen und eine kompetente Planung und Beratung als selbstverständlich erweisen. Die Praxis sieht aber leider anders aus. Tod und Erbfall sind die häufigsten Übergabevarianten - wobei wir auch schon beim Kern der Sache wären. Das Thema Übergabe, Verkauf, Generationenplanung wird verständlicherweise sehr häufig verdrängt. Schließlich stehen Themen wie der eigene Tod und Veränderung der eigenen Lebensumstände auf der Tagesordnung. Wir raten Ihnen aber trotzdem diese Hemmschwelle zu überspringen und aktiv an die Sache heranzugehen.

Was ist nun eigentlich zu tun?
Überlegungen zur Unternehmensnachfolge sind immer Maßarbeit. Die steuerlichen und finanziellen Verhältnisse des Unternehmens und der Familie sind genauso zu beachten wie Kriterien der Kaufpreisfindung und Anforderungen an die Qualifikation des Nachfolgers.

Wir raten jedoch als ersten Schritt einmal innezuhalten und an sich selbst zu denken:

• Wie lang will ich mein Untenehmen noch selbst betreiben?
• Wie ist meine finanzielle Situation ohne den Entnahmen?
• Will und kann ich loslassen - wann ist für mich der richtige Zeitpunkt?
• Wie schwer wird es mir fallen mich von meinem Lebenswerk zu trennen?

Nur wenn man sich über die eigenen Wünsche und Ziele im Klaren ist, ist es sinnvoll weitere Schritte zu unternehmen.

Als nächsten Schritt gilt es zu überlegen: Was habe ich eigentlich wirklich zu verkaufen oder zu übergeben? Diese Frage klingt banal, birgt aber großes Konfliktpotential. 18% der österreichischen Unternehmen werden derzeit schlicht als nicht übergabefähig eingestuft. Übergeber neigen jedoch dazu die eigene Situation durch die rosa Brille zu betrachten. Eine gute Strategie in dieser Situation wäre einmal die Perspektive zu wechseln und in die Rolle des Nachfolgers zu schlüpfen. Da sind dann Fragen zu beantworten wie:

• Ist die Branche zukunftsträchtig, der Standort ok, die Mitarbeiter motiviert?
• Ist die Ausstattung des Betriebes zeitgemäß oder stehen dringend Investitionen an?
• Wie war die Entwicklung des Unternehmens in den letzten Jahren?
• Wie hoch sind die Entnahmemöglichkeiten?
• Kann man einen Kredit, den man für den Kaufpreis aufgenommen hat, auch unter den heutigen Voraussetzungen tilgen?

Diese Fragen sollen dazu dienen an die Sache realistisch heranzugehen, nur so werden Enttäuschungen weitgehend vermieden werden können.

Gerade diese erste Phase der eigenen Bewusstseinsbildung halten wir für sehr wichtig. Erst danach ist es sinnvoll weitere Schritte zu unternehmen. Diese könnten sein:

• Festlegung eines Kaufpreises durch Unternehmensbewertung oder Marktpreiskenntnisse
• Kriterien der Qualifikation für den Nachfolger festlegen
• Rechtsform des Unternehmens überdenken
• Mitarbeiter miteinbeziehen
• Schritte nach außen einleiten

Selbstverständlich darf auch die steuerliche optimale Gestaltung nicht zu kurz kommen. Ob asset deal, share deal, Beteiligung, Leibrente oder Umgründungsmaßnahmen und Vieles mehr durchgeführt werden sollen, hängt vom Einzelfall ab.

Aber auch wenn der Nachfolger oder Käufer gefunden ist, gibt es noch vieles zu überlegen.

• Soll er stufenweise auf die Aufgaben vorbereitet werden, oder hat er die Erfahrung, um gleich ins kalte Wasser zu springen?
• Wie sollen die Führungsaufgaben abgegrenzt und definiert werden?
• Wie sollen Kunden und Mitarbeiter darauf vorbereitet werden?


Wahrscheinlich haben Sie schon die kurzgefassten Anregungen überzeugt, dass es sich lohnt rechtzeitig mit den Planungen zu beginnen. Wir begleiten Sie gerne durch alle Phasen ihrer Überlegungen.


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