Dienstnehmerkosten transparent gemacht
Wer bekommt wie viel Geld - und Optimierungsmöglichkeiten!

(Dezember 2005)

Wir alle kennen diese ambivalente Situation. Der Dienstnehmer ist mit seinem Gehalt unzufrieden und der Unternehmer jammert über die hohen Kosten. Der Grund liegt in den hohen Lohnnebenkosten.

Betrachten wir einmal beispielhaft ein Gehalt von brutto EUR 2.500,- pro Monat näher:
Von stolzen 2.500,- Monatsgehalt bekommt unser Arbeitnehmer 1.618,49 auf die Hand. Lichtblick: Er erhält sein Gehalt bekanntlich 14x, so dass er auf diese Weise auf ein durchschnittliches monatliches Gehalt von 1.946,68 kommt. Der Zufluss beim Dienstnehmer in der Höhe von 1.618,49 verursacht also beim Unternehmer monatliche Kosten von 3.283,25. Aber damit nicht genug. 13. und 14. Bezug schrauben die Jahreskosten dieses Dienstnehmers auf sagenhafte 45.950,50.

Wenn man nun bedenkt, dass von den 52 Wochen eines Jahres, bedingt durch Urlaub, Feiertage, durchschnittliche Krankenstände etc., die tatsächliche Arbeitszeit eines Dienstnehmers nur knapp mehr als 41 Wochen beträgt, ergeben sich dadurch Selbstkosten pro Stunde von 27,94.
Es ist daher nicht verwunderlich, wenn oft die Frage an uns herangetragen wird, ob es nicht Formen von Gehaltserhöhungen gibt, die nicht zu diesen hohen Lohnneben-kosten führen. Nun - Wunder gibt es dabei nicht, aber doch einige kleine, feine Möglichkeiten, die man nicht verachten sollte:


• Steuerfreie Sachzuwendungen 186,- pro Jahr
• Essensbons 1,10 pro Arbeitstag
• Aufwendungen für die Zukunftssicherung 300,- pro Jahr
• Pensionskassenbeiträge bis 10% des Bruttogehalts
• Zinsenfreies Darlehen für einen Kredit in der Höhe von max. 7.300,-

All das sind Möglichkeiten dem Dienstnehmer Vorteile zukommen zulassen, ohne dass Lohnnebenkosten oder Lohnsteuer entstehen. Bei den steuerfreien Sach-zuwendungen (Geschenke für Geburtstag oder Weihnachten zB. Gutscheine) und den Essensbons kann der Mitarbeiter auch nahezu wie über Bargeld direkt darüber verfügen. Bei den Aufwendungen für die Zukunftssicherung (meist Lebensver-sicherung) und den Pensionskassenbeiträgen wird sozusagen vom Unternehmer für den Dienstnehmer angespart.

Um die Vorteile transparenter zu machen haben wir ausgerechnet wie hoch eine Gehaltserhöhung sein müsste und wie die Kosten für den Unternehmer steigen würden, wenn diese Erhöhungen unserem Mitarbeiter in unserem Beispiel netto zugestanden werden.


Sicht des Dienstnehmers:
Brutto 2.500,00
- Sozialversicherung 18%????-????450,00
- Lohnsteuer je nach Höhe????-????431,51

= Nettobezug pro Monat 1.618,49

Sicht des Dienstgebers:
Brutto 2.500,00

DG-Beitrag zur Sozialversicherung 21,9%+????547,50
Mitarbeitervorsorgekasse 1,53%+????38,25
DB-Beitrag zum FLAF 4,5%+????112,50
Zuschlag zum Dienstgeberbeitrag 0,4%+????10,00
Kommunalsteuer 3%+????75,00

= Dienstgeberkosten gesamt pro Monat 3.283,25

Beispiel fürEntsprichtVerursacht
Brutto 2.500,-Gehaltserhöhung auf Bruttogehalt in Höhe vonMehrkosten für den Dienstgeber in Höhe von
Steuerfreie Sachzuwendung 186,- pro Jahr346,00454,23
Essensbons für 205 Arbeits- tage sind 225,50 pro Jahr415,38545,20
Aufwendungen für die Zukunfts-sicherung 300,- pro Jahr551,18723,53
Pensionskassenbeiträge 10% von Brutto sind 3.000,- pro Jahr5.845,427.672,64
Zinsenfreies Arbeitgeberdarlehen Jährlich 6% von 7.300,- = 438,- Ersparnis804,441.055,86

Die Tabelle zeigt, dass es wert ist auch über vermeintliche Kleinigkeiten
nachzudenken. Wir hoffen ihnen damit auch Anregungen für die nächsten Gehaltsverhandlungen gegeben zu haben.


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