Wem die Stunde schlägt ...
Stundensatzkalkulation: Was muss ihre Stunde kosten?

(September 2017)

Was kostet mich die Stunde meiner Mitarbeiter? Wie muss ich meinen Stundensatz kalkulieren? Diese Grundsatzfragen hat sich jeder Unternehmer zu stellen. Selbst ein Einpersonenunternehmen steht vor der Frage wie der eigene Stundensatz zu berechnen ist.

Vom Installateur sind wir es gewohnt: Eine Monteurstunde kostet, eine Lehrlingsstunde kostet ...

Aber wie kommen diese Stundensätze zustande? Und gilt die Notwendigkeit der exakten Stundensatzkalkulation nur für nach außen sichtbare Leistungen? Keinesfalls! Personalkosten sind zwar nur ein Teil der Gesamtkosten einer Dienstleistung oder eines Produkts, aber oft ein sehr wesentlicher. Beginnen wir also damit.

Dienstnehmer beziehen 14 Gehälter pro Jahr, aber sie sind auch zu bezahlen, wenn sie auf Urlaub oder krank sind - und auch an Feiertagen.

Von 52 Wochen stehen also Dienstnehmer im Schnitt nur 41 bis 42 Wochen zur Verfügung. Allerdings hat man kaum die Möglichkeit die vollen Wochenstunden als produktive Stunden an den Kunden zu verrechnen bzw. in die Kalkulation einfließen zu lassen. Es gibt Steh- und Umrüstzeiten und Zeiten für Verwaltungskram. Selten kommt man über 70% verrechenbarer Stunden.

Das führt beispielhaft zu folgenden Stundensätzen:

Ihr Mitarbeiter hat eine Wochenarbeitszeit von 40-Stunden. Bei einem Bruttogehalt von 2.000,- € 14x p.a. ergibt sich ein Stundensatz von ca. 17,- € nach Bruttogehalt gerechnet (wovon Ihrem Dienstnehmer nicht einmal 13,- € übrig bleiben!). Rechnet man jetzt die Dienstgeber-Kosten je Stunde dazu sind wir schon auf über 23,- €. Gehen wir jetzt vom günstigsten Fall aus - Ihr Mitarbeiter bringt es auf 70% Produktivität - müssen Sie in der Kalkulation bereits an die 33,- € ansetzen!

Das selbe Beispiel mit einem Brutto-Gehalt von 3.000,- € im Monat gerechnet sind es bereits ca. 47,- €!

Das kann aber noch lange nicht der Verkaufspreis bzw. der kalkulatorische Personalkostenanteil sein. Schließlich müssen die Gemeinkosten (Fixkosten) auch noch eingespielt werden und ein Gewinn sollte eigentlich auch einkalkuliert werden. Nicht zu vergessen die Umsatzsteuer, die die Unternehmer für den Staat einheben und dann an das Finanzamt abführen.

Wer hat sich nicht schon darüber entsetzt, wie teuer eine Waschmaschinenreparatur oder ähnliches ist. Dabei kalkulieren diese Unternehmen natürlich richtig und knallhart. Man darf sich also nicht wundern, wenn viele private Haushalte für persönliche Dienstleistung die Schattenwirtschaft in Anspruch nehmen.

Doch Sie als Unternehmer müssen sich eben der Realität stellen und Ihre Preise richtig und kostendeckend kalkulieren. Wir helfen Ihnen im konkreten Fall dabei gerne.



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