Finanzierung

(April 2017)

Die Bank ist wichtig - aber es gibt Alternativen!

Auch wenn ein gewisses Maß (natürlich möglichst viel) an Eigenkapital im Falle einer Unternehmensübernahme dringend anzuraten ist, wird man meistens nicht ganz ohne Bank auskommen. Die herkömmliche Beteiligungsfinanzierung kommt schließlich nur für die "Großen" in Betracht, eventuell könnte man an die Aufnahme von stillen Gesellschaftern oder Kommanditisten denken.

Gut geplant ist halb gewonnen - nicht nur für die Bank! Ein guter Start will entsprechend vorbereitet sein. Dazu gehören unbedingt Geschäftspläne sowie ein Budget bzw. Finanzplan (Zieldefinition) -selbstverständlich mit anschließendem laufenden Soll-Ist-Vergleich (Kontrolle). Nur nebenbei: Diese Zahlen benötigen Sie nicht nur für das Bankgespräch (obwohl diesem natürlich entscheidende Bedeutung zukommt und es unter Umständen über Übernahme bzw. Nichtübernahme entscheidet), sondern vor allem für sich selbst: Wie wissen Sie sonst ob sich die geplante Übernahme überhaupt lohnt? Bei bestimmten Gesellschaftsformen (Kapitalgesellschaften) verlangen dies die einschlägigen Gesetze sogar explizit. Und nicht zuletzt: Auch bei den meisten Förderungen werden diese Zahlen verlangt.
Erst in den letzten Jahren ist ein neues Instrument dazugekommen:

Crowdfunding/Crowdinvesting/(Crowdlending)

Auf Deutsch gerne Schwarm-Finanzierung genannt ist hauptsächlich für Start-Ups interessant, aber auch für bestimmte Firmenübernahmen geeignet. Das Modell basiert auf vielen kleinen Investoren (meist Privatpersonen), die sich mit Beträgen zwischen €100,- bis € 5.000,- an einem Projekt beteiligen. Die Motivation dahinter ist einerseits der Wunsch nach Unterstützung von Projekten, die dem Weltbild des "Investors" entsprechen, andererseits eine gewisse Bankenverdrossenheit, die aus der jüngsten Geschichte hervorgeht.

Von Crowdfunding spricht man, wenn das vorrangige Ziel die Unterstützung eines unternehmerischen Vorhabens ist, die "Zinsen" bestehen oft aus Sachgütern. Bei Crowdinvesting erwarten die Geldgeber sehr wohl Rendite auch in Form von Beteiligungen.

Das neue AltFG (Alternativfinanzierungsgesetz) erlaubt bis zu 1,5 Mio. ohne Prospektpflicht, in Österreich gibt es bereits sieben Plattformen (1000x1000, Conda, Green Rocket, ...). Crowdfunding ist eine Form von Risikokapitalaufnahme, d.h. die Anleger müssen im schlimmsten Fall mit dem Totalverlust rechnen.


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